3. Resultate besprechen

Wenn ein Feedback ausschliesslich zu positiven Resultaten führt und keine Kritik enthält, ist entweder die betreffende Dozentin beziehungsweise der betreffende Dozent ein Vollkrack und eine Lohnerhöhung ist dringend angezeigt – oder die Teilnehmenden haben Gründe, sich nicht kritisch zu äussern. Glaubwürdig sind positive Feedbacks (das gilt auch für Evaluationsresultate) also insbesondere dann, wenn sie mit Kritiken gemischt sind.

Resultate mit den Teilnehmenden besprechen (diskursive Validierung)

Die grösste Herausforderung besteht oft in der mündlichen, direkten Besprechung der Ergebnisse mit den Feedbackgebenden.

Hilfreiche Hinweise zum Entgegennehmen und Besprechen von Studierenden-Feedbacks1:

  • Es hilft, wenn Tatsachenwahrnehmungen und Gefühle unterschieden und auch so kommuniziert werden.
  • Mögliche Aussage der Dozierenden: „Ich nehme gerne Rückmeldungen über Mängel bzw. Probleme entgegen. Es hilft mir aber auch, wenn ich Stärken zurückgespiegelt kriege. Ich kann diese dann ausbauen bzw. zu ihnen Sorge tragen“.
  • Manchmal ist es gut, nachzufragen, wie die Aussage zu verstehen sei. Gut ist auch,  mitzuteilen, wie das Feedback angekommen ist.
  • Nicht mit „Feilschen“ beginnen. Feedback-Mitteilungen der Studierenden und eventuell erforderliche Klärungen und Verhandlungen zeitlich trennen.
  • Pauschalurteile und “psychologisierende” Deutungen, welche die ganze Person abstempeln, sollen nicht angenommen werden. Es ist als Feedbackempfänger möglich, konkrete Verhaltensweisen zu verändern. Aber es ist nicht möglich, dass der Dozierende nach einem Feedback seine Person von Grund auf verändert.
  • Mögliche Aussage der Dozierenden: „Ich erwarte weder von anderen noch von mir selbst, dass wir die gestellten Ansprüche immer und gleichzeitig erfüllen können.“
  • „Ich darf – als FeedbackempfängerIn – mir Kritik anhören, ohne darauf mit Zustimmung, Rechtfertigung, Ablehnung oder sofortiger Korrektur(versprechung) zu reagieren.
    Ich darf mir vorbehalten, kritische Fremdwahrnehmungen für falsch zu halten oder ihnen eine andere Bedeutung für mich zu geben, als sie für den/die AbsenderIn hat. Und ich darf zu erkannten Mängeln als Preis für andere Qualitäten stehen.“

Bemerkung:
In der Kommunikationslehre existieren weitere, z.T. näher an der Psychologie liegende Feedbackregeln. Gute, pädagogische Hinweise finden sich in: Aufbau einer Feedbackkultur nach Landwehr2.
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1 Quelle: FQS Werkzeugkoffer; in: http://www.so.ch/fileadmin/internet/dbk/evkaa/Schulentwicklung/Qualitaetsmanagement/Umsetzungshilfen/Z1-1_FQS_Werkzeugkoffer_brutto.pdf entnommen und bearbeitet am 13.09.2013
2 Quelle: Landwehr, Norbert/Steiner, Peter (2003): Q2E – Qualität durch Evaluation und Entwicklung. Konzepte, Verfahren und Instrumente zum Aufbau eines Qualitätsmanagements an Schulen – Schuber mit 5 Broschüren. Bern: h.e.p. Verlag. Dort entnommen und teilweise bearbeitet am 13.09.2013.

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